Die Sommerferien sind oft eine Zeit, in der Schüler und Studierende eine wohlverdiente Pause vom Schul- und Uni-Alltag genießen. Doch für einige Kinder von Mitarbeitenden der Alexianer Sachsen-Anhalt bedeutete dieser Sommer mehr als nur Freizeit: Sie nutzten die Gelegenheit, um durch Ferienarbeit wertvolle Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu gewinnen – und dabei unvergessliche Erfahrungen zu sammeln.
Erste Schritte in der Arbeitswelt
Hannah Peter und Edgar Valentin Hahn, beide Schüler des Francisceum Zerbst, verbrachten ihre Ferien in der Tagesklinik Zerbst und im Psychosozialen Zentrum „Ankerplatz“ der Alexianer Ambulanten Dienste. Hier übernahmen sie Aufgaben, die nicht nur den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden bereicherten, sondern auch die Neugier der Schüler für die Berufswelt weckten.
„Es hat mir sehr gefallen, verschiedene Aufgaben zu übernehmen. Besonders spannend fand ich die Vorbereitung von Therapieheftern und die Sortierung der Patientenakten. Diese Arbeiten haben mein Interesse an diesem Berufsfeld geweckt“, erzählt Hannah von den Tätigkeiten in der Tagesklinik begeistert. „Die netten Mitarbeiter, die ich kennengelernt habe, werde ich sicherlich lange in Erinnerung behalten.“
Auch Edgar war von seiner Zeit im PSZ erfreut: „Die Umgebung hat mir sehr gefallen und die Klienten sowie Mitarbeiter waren unglaublich freundlich und lustig. Besonders die Zeit, die ich mit ihnen verbracht habe, sei es bei einer Radtour oder beim Spiel 'Stadt, Land, Fluss', war toll.“ Edgar hat dabei auch eine wichtige Erkenntnis gewonnen: „Mir wurde bewusst, wie viel Wissen und Erfahrung ältere Menschen haben, z.B. beim Spiel - Stadt, Land, Fluss.
Einblicke in die Welt der Psychiatrie
Maja Scheler, 16 Jahre alt und Schülerin des Walter-Gropius-Gymnasiums Dessau, entschied sich für eine Ferienarbeit bei den Alexianer Ambulanten Diensten im PSZ Leuchtturm in Dessau. „Ich habe diese Arbeit gemacht, weil ich eine teure Ferienreise unternommen habe und ich sehen sollte, was das alles kostet. Geld wächst schließlich nicht auf Bäumen“, erklärt Maja. Da ihr Vater sowohl im St. Joseph-Krankenhaus Dessau als auch bei den AAD in der Technik arbeitet, war der Kontakt schnell hergestellt. Maja fand die Arbeit im PSZ Leuchtturm bereichernd: „Es hat mir gut gefallen, und ich hatte auch Kontakt mit den Klienten. Manche waren lustig, fröhlich und freundlich, bei anderen war es manchmal etwas komisch.“ Dennoch fühlte sie sich im Team sehr wohl und konnte tolle Erfahrungen sammeln.
Digitalisierung im Archiv
Enie Schiepe, 21 Jahre alt und Studentin des integrierten Designs an der Hochschule Anhalt in Dessau, und Maria Kampe, 18 Jahre alt und duale Studentin zur Diplom-Finanzwirtin an der Fachhochschule Königs Wusterhausen, leisteten ihren Beitrag zur Modernisierung der Klinik Bosse Wittenberg. Gemeinsam arbeiteten sie an der Digitalisierung des Archivs – eine Aufgabe, die nicht nur technisches Geschick, sondern auch viel Sorgfalt erforderte.
„Ich habe in den ersten fünf Wochen meiner Semesterferien im Archiv ausgeholfen und Akten sortiert sowie für die Digitalisierung etikettiert“, berichtet Enie. Maria, die direkt nach dem Abitur in das Projekt einstieg und zwölf Wochen vor Ort war, ergänzt: „Es war wichtig, das Archiv auf einen höheren technischen Stand zu bringen, um den Angestellten das Auffinden von Akten zu erleichtern.“
Auf die Frage, ob ihnen die Arbeit gefallen habe, antworten beide unisono: „Ja, uns hat die Arbeit gut gefallen. Wir sind zu zweit sehr gut vorangekommen und haben uns auch gut verstanden.“ Die Atmosphäre in der Klinik beschreibt Maria ebenfalls als sehr freundlich: „Hier arbeiten viele nette Leute, und auf den Gängen wird man immer freundlich gegrüßt, obwohl die Leute uns nicht wirklich kennen.“
Technik trifft auf Menschlichkeit
Für Ole Neuwirth, Schüler am Paul-Gerhardt-Gymnasium Gräfenhainichen, führte der Weg in die Technikabteilung des St. Joseph-Krankenhauses Dessau. Hier konnte er nicht nur seine technischen Fähigkeiten unter Beweis stellen, sondern auch wertvolle soziale Erfahrungen sammeln. „Der Job hat mir sehr gut gefallen, weil ich mir meine Aufgaben über den Tag selbst einteilen konnte und so eine flexible Arbeitszeitgestaltung hatte“, erklärt Ole. Besonders positiv hebt er das Arbeitsumfeld hervor: „Die Kollegen waren sehr nett, was mir den Arbeitstag erleichterte.“ Eine besondere Erfahrung machte Ole bei der Pflege des geschlossenen Gartens, einem Ort, an dem er in Kontakt mit Menschen kam, die in ihrem Alltag Probleme haben. „Diese Begegnungen werden mir wahrscheinlich noch lange in Erinnerung bleiben“, sagt er nachdenklich.
Ein Sommer voller Erfahrungen und neuer Perspektiven
Die Ferienarbeit hat den jungen Menschen nicht nur geholfen, ihre beruflichen Interessen zu schärfen, sondern ihnen auch gezeigt, wie bereichernd es sein kann, Verantwortung zu übernehmen und Teil eines Teams zu sein. Für alle Beteiligten war dieser Sommer eine Zeit der wertvollen Erfahrungen – und vielleicht der erste Schritt auf dem Weg zu ihrem zukünftigen Traumberuf.